Die Landesfachgruppe hat auch in diesem Jahr wieder zum traditionellen Holzbautag der LFG Zimmerer und Holzbau im Rahmen der NordBau eingeladen.
Auf dem Fachvormittag wurden zukunftsträchtige Bauweisen, Neues aus dem Holzbau und Produkte und Systeme vorgestellt, die das Bauen mit Holz noch vielseitiger, ökologischer, schneller und sicherer machen. Somit werden bekannte Einsatzgebiete für den Holzbau gefestigt und zugleich Neue erschlossen. Mit diesen Themen traf die Veranstaltung genau den Nerv, denn mit 120 Teilnehmern war die Tagung restlos ausgebucht.
Den Auftakt machte Wolfgang Neudörfer von der Enno Roggemann GmbH & Co KG mit seinem Vortrag „Substitute für Sibirische Lärche“. Er stellte verschiedene Möglichkeiten und Produkte vor um die nur noch begrenzten Vorräte und stark eingeschränkten Märkte zu ersetzen. Neben Douglasienholz ist Superwood® – eine Alternative. Die oberkritisch und schonend imprägnierte Fichte ist sogar in die Dauerhaftigkeitsklasse 1 eingeordnet.
Im Anschluss stellte Benjamin Lechermann von ISO-Stroh Nord die attraktive kleine Schwester des Holzes vor. Eine Einblasdämmung aus 100% Weizenstroh. Frei von Zusätzen, bietet sie durch die hohe Dichte einen herausragenden Schallschutz und ist regional verfügbar. Entgegen der landläufigen Meinung brennt Stroh sehr schlecht. Durch die natürlichen Silikate schützt es sich zum eine selbst und zum anderen lässt die hohe spezifische Dichte einen Selbstbrand nicht zu.
Nach einer Pause zum Netzwerken und Erholen präsentierte Erik Preuß, Geschäftsleiter des Holzbauzentrum*Nord, einen bunten Blumenstrauß aus Holzbaunews. Dieser reichte von den Besonderheiten des Trittschallschutzes bei Holzbalkendecken, über Erfahrungen mit offenen Holzschalungen bis zu Neuerungen der Holzschutznorm DIN 68800. Speziell den neuen Sockeldetails und den Vorgaben bei Verblendmauerwerk vor Holzrahmenbauwänden.
Den Abschluss bildete Miguel Antunes von der Franken Systems GmbH. Er stellte die Flüssigabdichtung Frankosil 1K Plus u.a. für Flachdächer, Balkone und Sockel im Holzbau vor. Die Besonderheit ist der niedrige Sd-Wert von 1,8m der den Sockel nach außen hin diffusionsfähig macht und ihn somit bauphysikalisch entspannt. Dies schafft fehlertolerantere Konstruktionen.
Die Vielfallt der Vorträge kam bei den Teilnehmern gut an und so resümierte Max Uwe Johannsen (GF der Zimmerei Johannsen & Ehlers): „Ich bin heute wegen des Vortrages zum Thema Flüssigabdichtungen gekommen. Wir haben sehr oft mit Gewerkelöchern zu kämpfen wo sich keiner mehr zuständig fühlt oder wo die Ausführung nicht klar definiert ist. Haftungstechnisch ist das immer ein riesiges Problem. In der Regel führen wir das selbst mit aus damit wir sicherstellen können, dass dieser Punkt bedient wird.“
Auch Zimmermeister und Sachverständiger André Stark fasste zusammen: „Ich bin heute zum ersten Mal beim Holzbautag auf der NordBau dabei. Ich fand die Themen sehr interessant. Am meisten hat mich der Vortrag zur Einblasdämmung aus Weizenstroh interessiert. Das wird mich auch zukünftig als Sachverständiger immer wieder begleiten und da ist es gut davon schon einmal gehört zu haben.“
Somit endete ein lehrreicher Vormittag mit einem gemeinsamen Imbiss, Zeit zum Austausch und natürlich einem Rundgang durch die Messehallen. Hier konnten sich die Teilnehmer die Wanderausstellung zum Deutschen Holzbaupreis 2023 anschauen. Die Ausstellung zeigte Projekte – die in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind und Preisträger des Deutschen Holzbaupreis 2023 waren. Apropos Holzbaupreis: die Besucher konnten sich gleich Infos und die Anmeldung zum Holzbaupreis 2024 für Schleswig-Holstein und Hamburg mitnehmen.