Die Relativitätstheorie und der Holzbau

Urheber: Hans Bach (Potsdam) überlassen vom Einstein Forum

Die Frage, was die Relativitätstheorie mit dem Holzbau verbindet, ist einfach zu beantworten: Albert Einstein. Denn schon der weltberühmte Physiker ließ sich sein Sommerhaus in Holzbauweise errichten. Damit beauftragt war die Firma Christoph & Unmack aus Niesky über deren Pionierarbeit wir im letzten Newsletter berichteten.

Das Sommerhaus für Albert Einstein, dessen Hauptwerk die Relativitätstheorie war, steht bis heute in Caputh (bei Potsdam). Albert Einstein wollte ein Holzhaus, seine Frau Elsa dagegen wollte ein Steinhaus. Zu Guter Letzt konnte der Architekt Konrad Wachsmann beide von den Vorteilen eines Holzhauses überzeugen. Dies war kostengünstiger, schneller gebaut und im Gegensatz zu einem Steinhaus sofort bezugsfertig.

Der Entwurf von Konrad Wachsmann, der seine berufliche Laufbahn mit einer Tischlerlehre begann und dann Architektur studierte, entstand in der Endphase seiner Tätigkeit als Chefarchitekt bei Christoph & Unmack in Niesky. Anfangs soll Einstein gar nicht begeistert gewesen sein: „Er wollte einen Ort der Geborgenheit, keine Kunstausstellung, die „wie ein Karton mit riesigen Schaufenstern“ aussähe“ wird Einstein auf der Website www.einsteinsommerhaus.de zitiert.

Urheber: Überlassen vom Einstein Forum

Über die Konstruktion des Sommerhauses ist bekannt, dass es sich um einen Fachwerkskelettbau handelt. Die waagerechte Verschalung gehörte durchaus auch zum gängigen Programm der Christoph & Unmack AG für diese Konstruktionsweise. Ergänzt wurde die Fassade durch hervorstehende Balkenköpfe der Zwischendecke. Diese erinnern sehr wohl an die Blockbohlenbauten aus dieser Zeit und insbesondere an die Blockbohlenbauten von C & U – sind aber hier tatsächlich rein dekorativ.

Urheber: Hans Bach Potsdam überlassen vom Einstein Forum

Durch die bereits 1929 durch C & U praktizierte Vorfertigung wurde das Einstein Sommerhaus übrigens in nur zwei Wochen in Caputh auf dem bereits erstellten Fundament aufgestellt.

Durch die Hilfe von Albert Einstein, der schon vorher in die USA geflohen war, und dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius gelang Konrad Wachsmann die Flucht in die USA.

Nach seiner Flucht in die USA gründete Konrad Wachsmann 1942 dort zusammen mit Walter Gropius die General Panel Corporation. Diese Firma stellte vorgefertigte Holzhäuser sogenannte „Packaged Houses” für den amerikanischen Markt her. Das Fertighaussystem „general panel system“, durch das Wachsmann weltberühmt wurde, konnte innerhalb von 9 Stunden von 5 Arbeitern aufgestellt werden. Das System bestand aus Holztafeln mit einem umgehenden einheitlichen Profil und wurde mit dem von Wachsmann entwickelten sogenannten universellen Standardknoten verbunden. Der große wirtschaftliche Erfolg blieb für das Unternehmen leider aus.

Weitere spannende Informationen über den Bau des Sommerhauses und dessen Gestaltung sowie den Architekten, die Zeit der Zuflucht der Familie Einstein in Caputh und die bewegende Geschichte von Albert Einstein finden Sie auf der Website, inklusive der heutigen Nutzung und Besichtigungsmöglichkeit: https://www.einsteinsommerhaus.de/

Das Wort "Newsletter" aus Holzbausteinen gelegt.
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