Diskussionsfreudige Teilnehmer beim Holzbautag der Landesfachgruppe Zimmerer und Holzbau, Ploss HBZ*
Auch dieses Jahr hat die Landesfachgruppe Zimmerer und Holzbau wieder zum traditionellen Holzbautag der Zimmerer und Holzbau, am 5. September im Rahmen der NordBau eingeladen.
Der Fachtag begann mit einem Impulsvortrag zum Thema „Serielles Bauen – was heißt das?“ von Frank Steffens von der Brüninghoff Group aus Heiden. Er stellte den Prozess des seriellen Bauens mit einem sehr hohen Grad an Vorfertigung vor. Diese Industrialisierung des Bauens, sagte Herr Steffens, sei unabhängig vom Gebäudetyp und vom Wohngebäude bis zum Gewerbebau möglich. Dafür wäre es auch nötig, von der Norm abzuweichen und durch frühzeitigen Kontakt zu den zuständigen Baubehörden mit vorhabenbezogenen Bauartgenehmigungen zu arbeiten. So ist z.B. das Entwickeln von Holz-Beton-Verbund (HBV)-Decken mit Kerven und Mikrokerven als Verbindungsmittel zwischen Holz und Beton möglich.
Auch nach seinem Vortrag stand Hr Steffens den Teilnehmern noch zur Verfügung , Ploss HBZ*
Nach der Pause folgten zwei Vorträge des Tragwerksplaners Roman Lindenberg vom Büro Assmann Beraten + Planen GmbH aus Hamburg. Im ersten Block zeigte Herr Lindenberg den mehrgeschossigen Holzbau in verschiedenen Bauweisen. Er bot z.B. einen spannenden Einblick in einen Holzhybridbau bestehend aus Brettsperrholzdecken, HBV-Decken und einem Stahlbetonkern für die Aussteifung des Gebäudes. Dabei werde in der hochintegralen Planung der Schallschutz schon berücksichtigt, da sonst die Tragwerksplanung nicht von den entsprechenden Massen ausgehen könne. Das gilt auch für den Brandschutz in einer aufwandsarmen Umsetzung, eine sanierungstaugliche Abdichtung der Konstruktion, der Haustechnik mit den im Holzbau zugelassenen Schottungen und der Grundrisse, die dem gewählten Holzbausystem entsprechen müssen.
Die Pause sowie der gemeinsame Imbiss zum Abschluss gaben den Rahmen zum Netzwerken und Austauschen. Zum Ausklang ging es zu einem Rundgang über die „NordBAU24“.
Roman Lindenberg anhand des Beispiels der Kaserne „Fischbeker Höfe“ aus dem Jahr 1940 den Umbau, die Sanierung und die zweigeschossige Aufstockung in Holzbauweise vor, Ploss HBZ*
Die Vorträge kamen bei den Teilnehmern gut an und so resümierte Zimmermeister Marco Fröhlich, dass er gerne wiederkomme und ihm der Vortrag von Herrn Steffens über vorhabenbezogene Bauartgenehmigungen statt des normengerechte Planens und Bauens besonders gefallen habe. Michael Wiemeier (Maurermeister und Zimmermeister in Ausbildung) sagte, dass der Holzbautag eine richtig tolle Veranstaltung sei und ihm besonders der zweite Vortrag von Herrn Lindenberg, der die Knackpunkte bei der Sanierung und Aufstockung im Bestand schilderte, gefiel.
