Erfolgreiche Holzbau-Messetage auf der NordBau 2015

Erfolgreiche Holzbau-Messetage auf der NordBau 2015

Zur 60. NordBau widmete sich der „Holzbautag“ – die Fachtagung der Landesfachgruppe Zimmerer und Holzbau – am 10. September 2015 dem Sonderthema „ WOHNEN über den Dächern der Stadt – NATÜRLICH mit HOLZ“ von Holzbauzentrum Schleswig-Holstein (HBZ*SH) und Baugewerbeverband Schleswig-Holstein. Bei den Fachvorträgen ging es um die Aspekte Genehmigungen, Brandschutz und Rettungswege beim Dachausbau, Schallschutz und Wärmeschutz.

Dipl.-Ing. Martin Rücker, Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel, referierte über Genehmigungsverfahren für ungeregelte Bauprodukte. „Das Bauordnungsrecht unterscheidet zwischen geregelten und nicht geregelten Bauprodukten oder Bauarten, an die wesentliche Anforderungen gestellt werden, in der Regel Anforderungen an die Sicherheit“, so Rücker. Als nicht geregelt gelten Bauprodukte oder Bauarten, für die es keine bauaufsichtlichen Regeln oder Zulassungen gibt oder die von diesen technischen Regeln abweichen. Im Einzelfall sind dann für die Verwendung der Bauprodukte oder Bauarten Verwendbar- und Anwendbarkeitsnachweise erforderlich. In bestimmten Fällen könne die Bauaufsichtsbehörde darauf verzichten. Im Einzelfall bedürfe es der Zustimmung der obersten Bauaufsichtsbehörde LBO, an die der Antrag zu richten sei.

Dipl.-Ing. (FH) Architekt Johannes Steinhauser, M. Eng., ö.b.u.v. Sachverständiger, Mörnsheim, berichtete in seinem Vortrag „Brandschutz im Bestand – Brandschutz und Rettungswege beim nachträglichen Dachgeschossausbau“ über neueste Erkenntnisse. Beim nachträglichen Ausbau von Dachgeschossen entstehen in der Regel veränderte Rahmenbedingungen, die eine Beurteilung der Maßnahme nach den aktuellen Brandschutzanforderungen erforderlich machen. Lediglich der Erhalt bestehender, dem Bestandsschutz unterliegender Bauteile mache Abweichungen hiervon möglich. Diese müssen im Rahmen eines Brandschutzkonzeptes schutzzielorientiert dargestellt, abgewogen und begründet und gegebenenfalls kompensiert werden, Abweichungen sind getrennt zu beantragen. Als Beispiele zog Steinhauser die Änderung von Gebäudeklassen und Nutzungsschwerpunkten heran. Auch bezüglich der Rettungswege müsse ein Dachgeschossausbau anhand entsprechender Vorschriften überprüft werden.

Es folgte der Vortrag „Schall- und Wärmeschutz bei Dachaufstockungen und –ausbauten“ von Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kies, ö.b.u.v. Sachverständiger für Holzbau und Schäden an Holzbauten, Karlsbad. Kies berichtete über erhöhte Anforderungen an den Wärmeschutz bei Altbausanierungen durch die EnEV 2014/16, die ab 1. Mai 2014 gilt. So wurden die Anforderungen an die Dämmstärke im Dach um 20 Prozent erhöht. Kies zeigte auf, wie Problemzonen beispielsweise Spitzböden, von außen gedämmt werden können. Mit feuchteadaptiven Dampfbremsen, außenliegenden Luftdichtbahnen oder kompletten Aufdämmungen stehen verschiedene und individuell zu bewertende Lösungen zur Verfügung. Als Spezialthema ging Kies auf Aufstockungen mit unbelüfteten Flachdächern ein. Sollten dabei die strengen Randbedingungen nicht eingehalten werden, müssen diese Konstruktionen mittels hygrothermischer Simulationen nachgewiesen werden.„Diese Nachweise bieten wir beim Holzbauzentrum Schleswig-Holstein an“, so Dipl.-Ing. Erik Preuß, Leiter des HBZ*SH.

Auch unser Stand in Halle 5 war wieder gut besucht. Das HBZ*SH Team sowie Meisterhafte Zimmereibetriebe der Landesfachgruppe Zimmerer und Holzbau haben intensive Beratungsgespräche zum Thema Dachgeschossausbau und Dachaufstockung geführt und anhand unserer Sonderschau direkt an Beispielen vielfältige Möglichkeiten zur Wohnraumerweiterung aufzeigen können.

NordBau Interview

Interview mit Dipl.-Ing. Erik Preuß

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Fachberatung am HBZ*SH – Stand

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Herr Kies referiert über Schall- und Wärmeschutz beim Holzbautag

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