Vom Feuerholz zum Bauholz – Forschungsvorhaben zur Nutzung von Altholz

Die Bestimmung von Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften des rückgebauten Holzes wurden in Anlehnung an geltende Prüfnormen bestimmt. Foto: TU Braunschweig, IBHolz

Nach der Altholzverordnung (AltholzV) 2002 (Stand 19.06.2020) gibt es vier Altholzkategorien A I bis A IV. Danach wird Holz entsprechend seiner Schadstoffbelastung sortiert.

Davon dürfen Hölzer der Kategorien A I und A II (ggf. auch A III) zur stofflichen Verwertung in Form von Holzhackschnitzeln und Holzspänen für die Herstellung von Holzwerkstoffen verwendet werden. Dagegen werden Hölzer der Kategorie A IV der energetischen Verwertung zugeführt.

Diese Regelung muss dringend überdacht und überarbeitet werden, denn hier werden Ressourcen verschwendet bzw. nicht genutzt.

Daher erforscht z.B. die TH Lübeck in Ihrem Projekt KWSH „Technische Voraussetzungen für den Wiedereinsatz von Gebrauchtbaustoffen“, die notwendigen

Das Holz soweit es geht zu erhalten ist das Ziel bei der Aufbereitung
Foto: TU Braunschweig, IBHolz

Grundlagen, um damit eine effiziente und nachhaltige Kreislaufwirtschaft in Schleswig-Holstein zu ermöglichen. Vorrangig soll mit diesem Forschungsvorhaben eine Vorarbeit und ein Konzept für das zu erstellende Europäische Bewertungsdokument (EAD), am Beispiel von Bauholz aus Altholz, geleistet werden. Die Ergebnisse dienen dann auch als Grundlage für eine Europäische Technische Bewertung (ETA).

Für das Forschungsvorhaben der TH Lübeck werden Beispiele aus der Praxis gesucht. Hierbei sollen die Untersuchungsmethoden und Prüfungen in Pilotprojekten erprobt und evaluiert werden. Für diesen Zweck sucht das Holzbauzentrum*Nord potenzielle Abbruch-Objekte mit hohem Holzanteil und bittet um Ihre Mithilfe.

Auch weitere Forschungsvorhaben beschäftigen sich mit diesem Thema. So werden im Verbundvorhaben „Recycling for Reuse“ (RefoRe) in 6 Teilprojekten Bewertungs- und Aufbereitungsverfahren von Altholz zur Rückführung in den Kreislauf entwickelt und untersucht. Hier beteiligen sich u.a. das Institut für Holzforschung der TU Braunschweig, das Fraunhofer-Institut für Holzforschung und die Forschungsgruppe Flex der HTWK-Leipzig. Hierbei geht es speziell um die chemisch-physikalische Analyse von Altholz und die Entwicklung von Verfahren zur mechanischen Entfernung metallischer Fremdkörper und kontaminierter Deckschichten. Weiterhin sollen die mechanischen Eigenschaften des Altholzes bewertet und klassifiziert werden.

Ein weiteres Forschungsvorhaben wurde vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg initiiert. Der daraus entstandene Leitfaden „Wiederverwendung tragender Bauteile“ gibt jetzt schon Hilfestellung bei der Antragsstellung/Erteilung eines Ver- bzw. Anwendbarkeitsnachweises für die Wiederverwendung gebrauchter Bauteile in Form einer Zustimmung im Einzelfall (ZiE) kombiniert mit einer vorhabenbezogenen Bauartgenehmigung (vBg).

Links zu den Forschungsvorhaben:

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